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— 3D Welt: Spiegelkugel, Übersicht —

Panoramen mit Spiegelkugeln

Im Kapitel Panorama wurden aufwändige Methoden vorgestellt, welche zu guten Ergebnissen führen können. Der Arbeitsaufwand, mit einer Kamera ein vollständiges Panorama aufzunehmen, welches dann noch als HDRI aufbereitet werden soll, ist enorm. Einfacher und schneller ist es, das auf einer Kugel gespiegelte Bild abzulichten. Die Geschwindigkeit erkauft man sich mit einem Resultat von wesentlich schlechterer Qualität. Für viele Anwendungen reicht das aber aus.

Arten von Spiegelkugeln
Es gibt drei Arten von Spiegelkugeln: Weihnachtsschmuck, Gartenornament und Kugellager-Kugel oder Chromstahl-Kugel.

Die Weihnachtskugel (Bild unten, links) ist billig. Sie ist in der Regel aus geblasenem Glas hergestellt, nicht vollständig rund, hat manchmal einen Tropfen am unteren Ende und oben eine Einrichtung, damit sie an den Baum gehängt werden kann. Diese Kugeln gibt es in verschiedenen Größen und Farben, sie sind leicht und geben einen hübschen Ton von sich, wenn sie auf den Boden fallen und zerbersten. Zum Experimentieren eignen sie sich aber allemal. Man besorgt sich natürlich farblose – Mehrzahl! – da der Verschleiß vermutlich groß ist.

Spiegelkugeln

Die Gartenkugel Bild oben, mitte) ist etwas teurer, oft muss man sich ein ganzes Set erwerben. Je nach Preis gibt es auch solche, welche aus Glas oder Acryl sind. Es gibt sie in verschiedenen Farben. Die meisten Gartenkugeln sind aus poliertem Blech. Zwei Bleche werden als Hemisphären gezogen und zusammengeschweißt. Sie sind optisch nicht rund und wenn man sie fallen läßt, bekommen sie Beulen, welche kein Spengler mehr rausbringt. Die Schweiß- oder Lötnaht ist sehr stöhrend. Trotzdem kann man auch mit dieser Kugel experimentieren.

Die Chromstahl-Kugel (Bild oben, rechts) ist teuer und schwehr. Für Kugellager gemacht, kann man erwarten, dass sie auch rund ist und hart. Trotzdem, läßt man sie fallen, gibt es Kratzer auf der Oberfläche; kann ganz schön schmerzen, wenn sie auf den Fuß fällt. Diese Kugeln zeigen auf ihrer Oberfläche ganz feine Spuren vom Polieren. Diese reflektieren helles Licht. Trotzdem, die beste Wahl, aber eher schwierig, genügend große zu bekommen.

Oberfläche von Chromstahl-Kugeln
Die erwähnten feinen Spuren vom Polieren sind von Hersteller zu Hersteller verschieden zwei Beispiele.

Beispiel 1: Stahlkugel (Bild unten, links)
Durchmesser 50 mm, Gewicht 0.53 kg, Material 1.4401 (AISI 316), Artikel 050000-061X von JSK° Nanoball GmbH, Preis Euro 75.

Die Polierspuren sind scharf, kurz, sehr fein und von Auge kaum zu sehen. Diesen «Kratzern» scheint ein ganz feines Muster überlagert zu sein, welches wie Nebeltröpfchen scheint. Der gespiegelte Computerschirm, der links unten im Bild eingesetzt ist, erscheint unscharf. Diese Kugel fiel mal runter und der Fleck oben links ist das Resultat.

Kratzer

Beispiel 2: Chromstahl-Kugel (Bild oben rechts)
Durchmesser 2.5" (63.5 mm), Toleranz ±0.0002", Gewicht 1.04 kg, Artikel 9528K72 bei McMaster-Carr, Preis $ 87.27. Die Firma exportiert nicht an Private, ich erwarb mir die Kugel bei e-bay für $ 35.

Die Polierspuren sind breit, kurz, sehr flach und von Auge kaum zu sehen. Das Problem der Nebeltröpfchen gibt es hier nicht. Der gespiegelte Computerschirm, der links unten im Bild eingesetzt ist, erscheint scharf. Panorama Aufnahmen mit dieser Kugel gelingen besser. Helles, direktes Licht vermeiden.

Werden Panoramen für HDRI Light Probes gemacht, werden allerdings unweigerlich helle Lichtquellen irgendwo auf der Kugel abgebildet. Wird das HDRI als Hintergrund gerendert, sollte man es so einrichten, dass diese hellen Teile nicht im Bild sind.

 
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